Math & Art
Grundlagen der räumlichen Bilder
Diese Seite bringt den Abschluss des Artikels. Zur Illustration gibt es noch die interaktive SIS-Maschine und die 3D-Galerie als separate Seiten der Abteilung "Math & Art".
SIRDS = Single Image Random Dot Stereogram
SIS Spielarten
Künstler haben mit den Möglichkeiten gespielt und verschiedene SIS-Formen erdacht. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Beim Zufallspunkt-Autostereogramm (SIRDS) dient eine zufällige Anordnung von Punkten als Muster. Es ist die ursprünglichste Form der Autostereogramme. Wegen der zufälligen Punkteverteilung enthält das Bild bei normaler Betrachtung keine Information. Erst mit dem richtigen Blick entsteht das räumliche Objekt.
- Das Muster-Autostereogramm verbindet Motiv und Muster und erhöht die Freiheit künstlerischer Gestaltung. Es steht nämlich das Muster in einer Beziehung zum abgebildeten Tiefenobjekt oder ist gar Bestandteil davon. Eine besonders interessante Unterart ist das Naturbild-Autostereogramm, bei dem das Bild auf den ersten Blick wie ein natürliches Foto aussieht. Erst bei stereoskopischer Betrachtung offenbaren sich Tiefenobjekte in gemusterten Teilen wie Himmel, Wasserflächen, Wiesen, usw.
- Kombinations-Stereogramme (siehe Beispiel S. 5) sind besonders raffinierte Zusammenstellungen mehrerer SIS-Arten. Manchmal wird der Tapeteneffekt mit Muster- oder Zufallsmusterstereogrammen gekoppelt. Diese Bilder offenbaren erst bei ausgiebiger Beachtung alle vom Künstler gestalteten Elemente.
3D kreativ
Auch ohne Computereinsatz lassen sich Stereotapeten gestalten. Dazu braucht man Musterelemente, die man
zeichnet oder aufklebt. Von Streichhölzern bis Kronkorken und von Disneybildern bis Adressaufklebern lässt sich
alles verwenden. Einzig der Abstand der Elemente auf dem Blatt bestimmt den Tiefeneindruck.
Mit dem Computer hat man die entsprechenden Möglichkeiten beim Einsatz von Vektor- oder Bitmap-Zeichenprogrammen (z.B.
CorelDraw bzw. PaintShop). Neben dem Anordnen von Elementen lassen sich auch Stereobildpaare für die Parallel-,
Kreuz- oder Spiegelbetrachtung einrichten. Mit SIS-Programmen schafft man Muster-Autostereogramme.
Literatur
Besonders zu empfehlen sind die beiden Bände "Stereovision" und "Stereogramm" von arsEdition AG, CH-6301 Zug, die weit über die üblichen Bildersammlungen hinausgehen. Auch der künstlerische Hintergrund und die geschichtliche Entwicklung der Stereogramme werden ansprechend vermittelt. Die Bilder sind von vergleichsweise hoher Qualität. Leider sind die Bände im normalen Buchhandel nicht mehr erhältlich.